Kunstknorpel
Seit den 1990er Jahren ist Polyvinylalkohol bekannt geworden, da es nahezu identische mechanische Eigenschaften wie der Gelenkknorpels aufweist.
2004 bis 2005 wurden unter dem Namen „Salucartilage“ Implantate für Gelenkflächendefekte angeboten. Nachdem es zu Fallberichten von Lockerungen kam, wurde das Implantat vom Markt genommen und umgearbeitet. Es wird jetzt in einer konischen Form vor.
Der erste Patient erhielt Kunstknorpel in der geänderten Form am Kniegelenk 2013. Die Implantation dauerte 35 Minuten und der damals 62-jährige Patient konnte die Klinik noch am gleichen Tag mit einer schmerzadapierten Vollbelastung verlassen.
Zu diesem Fall liegt jetzt eine MRT Untersuchung und eine Arthroskopie nach 2 Jahren vor, in der sich keine Anhaltspunkte für eine Implantatlockerung ergaben: Das Implantat ist vollständig von Faserknorpel umschlossen (Abbildung).
Ablauf
Mit einer konischen Fräse wird der geschädigte Knorpel und darunter liegende Knochen bis 10mm Tiefe entfernt. Das konisch geformte Implantat mit ca. 90% Wasser Anteil wird in einem Zylinder unter Druck auf Knorpelhöhe in den Knochen verpresst.
Derzeit ist das Implantat in den Durchmessern 10 und 15 mm erhältlich.
Nachbehandlung
Es ist eine sofortige, schmerzadaptierte Vollbelastung möglich. Die Beweglichkeit ist bis zur Schmerzgrenze freigegeben. Sportarten wie Fahrradfahren und Schwimmen sind bei guter Wundheilung bereits nach 2 Wochen wieder möglich.